Blutzucker: Welche Rolle spielt er bei Typ-1-Diabetes?

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Die Kontrolle des Blutzuckers (oder des Glukosespiegels) bzw, die Einhaltung innerhalb der Normgrenzen, ist das Ziel jeder Person, die mit Diabetes lebt. Dies hilft, Komplikationen zu begrenzen und zu vermeiden. 

Blutzucker – was ist das? 

Das Wort Blutzucker kommt aus dem Griechischen gly, was „süß“ bedeutet, verbunden mit dem Element -ämie für „Blut“. Es handelt sich also wortwörtlich um den Zucker im Blut. Der Blutzucker ist zum Überleben unentbehrlich. Die notwendige Menge an Blutzucker wird durch Hormone wie Insulin oder Glukagon sowie durch Organe wie die Bauchspeicheldrüse oder die Leber aufrecht erhalten. Ein Zusammenspiel von Hormonen, die helfen, den Blutzuckerspiegel in normalen Grenzen zu halten, ähnlich wie bei einem Thermostat. 

Eine kurze Erinnerung an die Referenzwerte:

Hypoglykämie < 50 mg/dl
Normoglykämie Nüchtern: zwischen 65 und 100 mg/dl
  1,5h nach der Mahlzeit: < 125 mg/dl
Nüchterne Hyperglykämie > 126 mg/dl

Glukose, ein Gift? 

Glukose, der Hauptbrennstoff des Körpers, ist überlebenswichtig. Sie wird von allen Organen und vor allem vom Gehirn genutzt. Wenn sie aber in zu hoher Konzentration vorliegt, kann die Glukose zu einem echten „Gift“ für den Körper werden. Langfristige Hyperglykämien verursachen Komplikationen, die sehr schwerwiegend sein können. 

Was führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel schwankt?

Der Blutzuckerspiegel variiert im Laufe des Tages und je nach Situation. Alleine Bewegung kann den Blutzuckerspiegel senken, sodass intensive Sportarten eine Hypoglykämie verursachen können. In Stresssituationen spürt der Körper, dass er Energie braucht: Er neigt dazu, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Das passiert unter anderem bei Infektionen, Schmerzen oder bei intensiven Emotionen.  

Messbarkeit der Raten

Im Fall von Typ-1-Diabetes ist der Körper nicht mehr in der Lage, Insulin zu produzieren und damit den Blutzuckerspiegel zu senken. Daher ist es unerlässlich, diesen regelmäßig zu kontrollieren und die zu injizierende Menge an Insulin anzupassen. Hierfür werden Glukosemessgeräte oder Blutzuckermessgeräte eingesetzt. Herkömmliche Messgeräte funktionieren über eine chemische Reaktion mit einem Tropfen Blut und einem elektrischen Strom, der proportional zum Glukosespiegel ist. Kontinuierliche Messgeräte arbeiten mit einem subkutanen Sensor und einer Elektrode zur Messung der Glukose.

Mehr Kontrolle, weniger Komplikationen

Der Körper benötigt einen konstanten Blutzuckerspiegel. Wenn dieser Wert zu niedrig ist, spricht man von einer Hypoglykämie. Sie geht mit einem Gefühl der Schwäche einher und kann bis hin zu einem Koma, dem so genannten hypoglykämischen Koma, führen. Auf der anderen Seite spricht man von einer Hyperglykämie, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist: Er wird dann schädlich und sozusagen glucotoxisch.  

Überschüssiger Zucker im Blut ist für eine erhöhte Blutviskosität verantwortlich und stört die Funktion der Zellen in großen Gefäßen, was die Ablagerung von Atheromplaques fördert. Aber gerade in den kleinen Gefäßen zeigen sich diese Komplikationen am frühesten: Man spricht von einer diabetischen Mikroangiopathie, die in direktem Zusammenhang mit einer zu hohen Glucosemenge steht. Diese Glukotoxizität verursacht Schäden an Augen, Nieren, Nerven und sogar an der Haut. 

Die Blutzuckerkontrolle ist mehr als nur eine Zahl und hilft dem Patienten, seine nicht funktionierende Bauchspeicheldrüse zu ersetzen. Die Überwachung und Steuerung des Blutzuckerspiegels ist daher kurz- und langfristig unerlässlich.      

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