Alles, was Sie zu Obst bei Diabetes wissen müssen

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„Welches Obst sollte man bei Diabetes nicht essen?“, „Verbotenes Obst bei Diabetes“ – Schluss mit diesen Vorurteilen! Wir erklären Ihnen, warum Obst bei Diabetes kein Problem ist (weder bei Diabetes Typ 1 noch Diabetes Typ 2) und wie Sie Früchte in Ihren täglichen Diabetes-Ernährungsplan integrieren können. Damit Sie ganz entspannt Ihr Lieblingsobst genießen können, haben wir Ihnen auch eine praktische Zuckergehalt-Tabelle für gängiges Obst mit glykämischem Index und ihrem Kohlenhydrat-Anteil zusammengestellt.

Obst bei Diabetes – Worauf kommt es an?

Früchte sind reich an Vitamin C und ß-Carotin, Ballaststoffen, Antioxidantien und Mineralstoffen (Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium etc.). Obst zählt damit zu den Lebensmitteln, die viele für den Körper nützliche Nährstoffe liefern. 

Mit Diabetes mellitus zu leben, bedeutet nicht, dass Sie auf Obst verzichten müssen! Für Menschen mit Diabetes Typ 2, kann Obst im täglichen Essensplan zum Beispiel dabei helfen Übergewicht besser im Griff zu behalten. 

Egal um welche Lebensmittel es geht, bei Diabetes ist es wichtig die Zuckerzufuhr anhand des Kohlenhydratanteils zu kontrollieren und auf den glykämischen Index (GI) zu achten, um die Blutzuckerwerte den ganzen Tag über optimal zu managen. Das ist auch beim Obstverzehr nicht anders. 

Mehr zum Thema: Lebensmittel & Diabetes Typ 1: Einteilung in Gruppen, Tipps etc.

Apfel & Co. bei Diabetes: in welcher Form (getrocknet, unverarbeitet oder gekocht) und wieviel Obst am Tag ist gut?

Generell wird Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 empfohlen, Obst unverarbeitet zu essen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Verarbeitete Früchte in Form von Apfelkompott, Fruchtmuss, Marmeladen, Säfte, Sirup, Sorbets etc. haben einen höheren glykämischen Index (GI). 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt auch Menschen mit Diabetes, täglich zwei Portionen Obst zu verzehren. Ob Sie dabei zu Trockenobst (Nüsse etc.), frischen Kirschen oder zum knackigen Apfel bei Diabetes greifen, ist Ihnen überlassen. Um Ihre Kohlenhydrat-Aufnahme einfacher zu managen, können Sie Ihre Obstportionen in Mengen von 15-20 g Kohlenhydraten dosieren. Eine Portion passt dabei ungefähr in Ihre Handfläche. 

Gut zu wissen: je reifer eine Frucht ist, desto höher ist auch ihr Fruchtzuckergehalt, das gilt vor allem für Bananen. Behalten Sie dieses Detail im Kopf, wenn Sie nach Obst mit wenig Zucker für Menschen mit Diabetes suchen. Auch beim Lesen unsere Obst-Tabelle mit Angaben zum Kohlenhydratgehalt der einzelnen Früchte am Ende des Artikels sollten Sie dies beachten. 😊

Mehr zum Thema: Gesunde Ernährung mit Diabetes Typ 1 

Wann sollte man mit Diabetes Obst essen?

Um Ihren Blutzuckerspiegel und Ihre Insulindosis (egal ob bei Insulinpumpe oder Pen) optimal zu kontrollieren, ist es eine gute Gewohnheit, die Obstportionen über den Tag zu verteilen – z. B. zum Frühstück, Mittagessen, als Zwischenmahlzeit, usw. Einige Ernährungswissenschaftler empfehlen auch, Obst am Ende der Mahlzeiten zu essen, damit der Körper es zusammen mit den anderen Nahrungsmitteln verdaut und der Glukosespiegel langsamer ansteigt.

Welches Obst ist bei Diabetes empfehlenswert und welches nicht? 

Lange Zeit hat man gelesen und gehört, dass Obst bei Diabetes Typ 1 tabu sei und zu den „verbotenen Lebensmitteln“ zähle! Das stimmt nicht! Es gibt kein Obst, dass Sie mit Diabetes nicht essen können.

Und dies ist der Grund: einige Früchte haben einen höheren Zuckergehalt und einen höheren GI (glykämischen Index) als andere. Obstsorten, die meistens „erlaubt“ werden, sind also die am wenigsten süßen Früchte mit niedrigem GI. Der Verzehr von Obst mit wenig Zucker führt zu einem geringen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Im Gegensatz dazu wird Menschen mit Diabetes Typ 1 oft von Obst, das besonders süß ist, abgeraten. 

Tatsächlich muss man eigentlich nur seine Kohlenhydrataufnahme kontrollieren und den glykämischen Index beachten, um mit Diabetes seine Lieblingsfrüchte essen zu können und Blutzuckerspitzen zu vermeiden. 

Hier weiterlesen, um Ihre Broteinheiten zu berechnen 

Obst mit wenig Zucker vs. Obst mit viel Zucker

Zu den Früchten mit weniger Zucker (weniger als 11 g pro 100 g), gehören unter anderem: 

  • Aprikosen (9 g)
  • Melonen (6,5 g)
  • Quitten (6,3 g)
  • Erdbeeren (4 g)
  • Zitrusfrüchte wie Clementinen (11 g), Orangen (8 g), Zitronen (1,7 g) 

Im Gegensatz dazu gehören zu den Früchten mit viel Zucker (mehr als 11 g pro 100 g) beispielsweise:

  • Bananen (20,5 g)
  • Kirschen (14,20g)
  • Mirabellen (12,4 g)
  • Feigen (13,4 g)

Zahlen, Zahlen und noch mehr Zahlen, aber keine Panik! Wir haben Ihnen ein Stück weiter unten eine Liste mit gängigen, aber auch weniger verbreiteten Früchten, deren Kohlenhydratgehalt und glykämischen Index zusammengestellt. 😊

Ballaststoffreiches Obst

Der Fruchtzuckergehalt ist wichtig, aber nicht das einzige Merkmal von Früchten. Wenn Sie mit Diabetes leben und Obst essen möchten, ohne dass Ihre Blutzuckerwerte Achterbahn fahren, sollten Sie auch auf den Ballaststoffgehalt achten. Ballaststoffe können helfen, die Kontrolle des Blutzuckerspiegels zu verbessern.

Ballaststoffreiche Obstsorten sind beispielsweise:

  • Erdbeeren
  • Aprikosen
  • Pflaumen oder auch Zwetschgen.

Zuckergehalt Obst-Tabelle bei Diabetes mit glykämischen Index

Um Ihnen zu helfen, Obst in Ihre Ernährung zu integrieren und gleichzeitig Ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, haben wir für Sie eine Liste mit unterschiedlichen Obstsorten, ihrem glykämischen Index und die Menge an Kohlenhydraten (in g) pro 100 g in der folgenden Liste zusammengestellt. Zitrusfrüchte, rote Beeren, Sommerobst oder exotische Früchte – Sie müssen nur noch auswählen und genießen!

Gut zu wissen: Obst enthält Fruchtzucker, der einen wichtigen Bestandteil unserer Ernährung darstellt. Fruchtzucker (Fructose) ist ein Monosaccharid (Einfachzucker) und gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate. Deshalb sprechen wir entweder von Fruchtzuckergehalt bzw. Zuckergehalt oder Kohlenhydraten, um die Kohlenhydrateinheit bei Diabetes berechnen zu können. Einige Menschen, egal ob mit oder ohne Diabetes mellitus, vertragen Obst nicht und entwickeln eine Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fructose-Intoleranz), die sich meist durch Blähungen, Durchfall oder Magenschmerzen nach dem Verzehr von Obst bemerkbar machen. 

Frucht Glykämischer Index (GI) Kohlenhydrate je 100 g
Ananas 59 11 g
Apfel 38 11 g
Aprikose 57 9 g
Banane 65 22,8 g
Birne 38 9,2 g
Cantaloupe-Melone 54 8,2 g
Clementine / Mandarine 30 11 g
Dattel 103 67 g
Dörrpflaume / Backpflaume 30 60,6 g
Erdbeere 25 4 g
Feige 38 13,4 g
Granatapfel 35 13,6 g
Grapefruit 25 6,2 g
Guave 63 14,3 g
Heidelbeeren / Blaubeeren 25 10,6 g
Himbeere 25 4,2 g
Honigmelone 65 12 g
Johannisbeeren (rote) 25 5 g
Johannisbeeren (schwarze) 15 5 g
Kaki 50 13,7 g
Kirsche 63 14,2 g
Kiwi 52 8,4 g
Kumquat 40 9,6 g
Limette 20 2,3 g
Litschi / Litchi 50 14 g
Mango 51 13,5 g
Melone 67 6,5 g
Mirabelle 39 12,4 g
Nektarine 35 8,9 g
Orange / Apfelsine 42 8 g
Papaya 56 9,9 g
Passionsfrucht 30 9,4 g
Pfirsich 56 8,2 g
Pflaume 39 9,6 g
Quitte 35 6,3 g
Stachelbeere 25 7 g
Wassermelone 75 7,3 g
Weintrauben (rot) 53 15 g
Weintrauben (weiß) 45 16,1 g
Zitrone 25 1,7 g

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