Packliste für die Weltreise & Tipps zum Reisen mit Diabetes Typ 1

Die Kontinente durchwandern und Ozeane überqueren- Laut einer aktuellen Umfrage, träumen etwa drei von vier Menschen von einer Weltreise. Doch dieser Traum scheint für Menschen, die mit einer chronischen Krankheit wie Diabetes mellitus leben, immer noch unzugänglich zu sein.  Andere Zeitzonen, Reiseversicherung, medizinische Betreuung im Ausland, abweichende Normen von Insulinspritzen und deren Transport, Diabetikerausweis bei Flugreisen und die ideale Packliste – der Schlüssel zu einer erfolgreichen Weltreise mit Diabetes Typ 1 liegt eindeutig in der Vorbereitung. Erfahren Sie alles was Sie für Ihr großes Abenteuer wissen müssen.

Reiseversicherung und Vorbereitung Ihrer Weltreise

Vor der Abreise wird empfohlen eine Gesundheitsuntersuchung bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin zu machen.

Informieren Sie sich bereits vor der Abreise, wie es mit einer Reiseversicherung aussieht. Wenn die Dauer Ihrer Reise um die Welt 3 Monate überschreitet, empfiehlt es sich, eine auf die Reise abgestimmte Versicherung abzuschließen. Achten Sie auf die Zuschläge im Falle einer deklarierten Krankheit: Die Diabeteserkrankung muss angegeben werden, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Meistens lohnt es sich, die verschiedenen Angebote zu vergleichen, das gilt natürlich auch für Weltreisende, die kein Typ-1-Diabetes haben!

Packliste für die Weltreise

Mit Diabetes Typ 1 ist es beim Reisen üblich, die für Ihre Behandlung benötigten Medikamente mindestens zu verdoppeln. Auf Ihrer Packliste sollte zudem Folgendes stehen:

• zwei Blutzuckermessgeräte,
• genügend Batterien und mehrere Ladegeräte, 
• jegliches Zubehör für Ihre Insulinpumpe,
• alle nützlichen medizinischen Dokumente: ärztliches Attest, Rezepte etc., und
• ein Diabetikerausweis für Flugreisen.

Insulinbedarf & Diabetes-Management aufs Reiseziel anpassen

Wenn Sie für einen längeren Zeitraum im Ausland reisen, müssen Sie Ihre Vorräte, insbesondere Ihr Insulin, wahrscheinlich unterwegs wieder auffüllen. Achtung: In einigen Ländern (insbesondere in Ländern in Afrika und Asien aber auch in den USA) ist Insulin sehr teuer oder schwer erhältlich. Zögern Sie nicht, einen Freund oder eine Freundin, der Sie besuchen kommt oder einen Teil der Weltreise mit Ihnen zusammen macht, darum zu bitten, Insulin-Nachschub mitzubringen. Wenn Sie eine Weltreise mit Diabetes Typ 1 planen, sollte es Ihr Ziel sein, immer genügend Vorräte zu haben. So bleiben Sie unabhängig und stehen nicht dumm da, wenn Ihr Insulin plötzlich leer ist, während Sie gerade auf einer Safari sind oder sich auf einer abgelegenen Insel zum Tauchen befinden.

Eine weitere Vorsichtsmaßnahme: Die Größe der Spritzen und die Konzentration des Insulins können von Land zu Land variieren. Wenn Sie Insulin im Ausland kaufen, verwenden Sie die entsprechenden Spritzen und kontrollieren Sie, dass die injizierte Dosis ihrer üblichen Insulingabe entspricht. 

Insulin-Menge beim Durchreisen unterschiedlicher Zeitzonen 

Zeitunterschiede können Typ1ern und Typ1erinnen übel mitspielen. Es ist notwendig, die Insulindosis anzupassen, wenn Sie mehr als fünf Zeitzonen durchqueren: Bei einer Reise nach Westen wird Ihr Tag länger und es bedarf etwas mehr Insulin. Wenn Sie nach Osten reisen, benötigen Sie vermutlich etwas weniger Insulin. Es ist auch möglich, Ihre Injektionszeiten im Voraus zu verschieben, um die gleiche Insulindosis bei Abflug und Ankunft zu spritzen. Zögern Sie nicht, dies mit Ihrem Arzt oder Diabetologen zu besprechen, um die beste Vorgehensweise festzulegen.

Einige praktische Tipps

• Wenn Sie Couchsurfing machen, bei Freunden oder einer Privatperson unterkommen, legen Sie Ihr Insulin selbst in den Kühlschrank oder beobachten Sie Ihren Gastgeber dabei. Missverständnisse können schnell passieren und Sie könnten Ihr Insulin am nächsten Tag versehentlich im Gefrierschrank finden!
• Achten Sie darauf, dass das von Ihnen gebuchte Hotel über einen Kühlschrank zur Aufbewahrung Ihres Insulins verfügt.
• Kennzeichnen Sie Ihr Insulin mit Ihrem Namen und schreiben Sie “MEDIZIN” drauf.
• Das Gleiche gilt für die Kühlakkus, die in der Gemeinschafts-Gefriertruhe von Jugendherbergen und Hostels aufbewahrt werden.